Hilfe! phonologische Störungen

  • Mein Kind vertauscht Buchstaben
  • Mein Kind lässt Buchstaben aus
  • Mein Kind dichtet Buchstaben dazu
  • Ich bin KEIN Kind mehr und finde mich dort wieder

Phonetisch-phonologische Störungen sind die häufigsten Störungen des Sprecherwerbs bei Kindern. Hierbei ist die Lautverwendung und Lautbildung betroffen, somit zählen sie zu den Störungen der Aussprache.

Bedeutung

Phonologische Störungen werden auch Lautverwendungsstörung genannt. Das bedeutet, dass das Kind (meistens) den fehlenden Laut korrekt bilden kann, aber im Wort nicht richtig einsetzt. So wird zum Beispiel aus einer Schlange eine „Slange“, bei der Aufforderung den Laut „sch“ zu sprechen, kann das Kind dies jedoch tun. Hierbei kann fast jeder Laut betroffen sein. Die falsche Verwendung der Laute geschieht nicht absichtlich, sondern hängt eng mit der Wahrnehmung zusammen. Die häufigsten Prozesse hierbei sind:

  • „k“ wird durch „t“ ersetzt (Aus Kuchen wird „Tuchen“)
  • „Sch“ wird durch „s“ ersetzt (aus Schal wird „Sal“)
  • „tr“ wird durch „kr“ ersetzt (aus Treppe wird „Kreppe“)

Therapie

Die Therapie erfolgt meistens anhand eines bestimmten Therapieansatzes (P.O.P.T). Es werden dabei folgende Schritte abgearbeitet:

  1.          Unterscheiden von zwei Lauten (fehlgebildeter Laut und der Laut, der stattdessen eingesetzt werden soll)
  2.          Ortsbestimmung der Laute im Wort
  3.          Der Laut wird gesprochen und korrekt im Wort eingesetzt
  4.          Das Kind soll bei Erzählungen automatisch den richtigen Laut

einsetzen

In der Therapie werden diese Schritte Stück für Stück abgearbeitet, der nächste Schritt wird erst angegangen, wenn das Kind die Aufgaben der jeweiligen Stufe zu mindestens 80% sicher beherrscht.

Je nach Symptomen werden auch andere Therapieansätze gewählt, um Ihre oder die Therapie Ihres Kindes so zielführend wie möglich zu gestalten.

Damit die Therapie erfolgreich verläuft, ist es wichtig, dass die Hausaufgaben welche die Logopädin aufgibt zuverlässig erledigt werden.

Tipps für Zuhause:

–           Spricht das Kind den Laut falsch, wiederholen Sie das Wort richtig. Sagen Sie ihrem Kind nicht, dass es das Wort falsch gesprochen hat.

–           Bsp.: Kind: „Wir müssen die Kreppe hoch gehen.“ Erwachsene/r: „Genau wir müssen die TReppe hoch gehen.“

Tipps für jetzt:

–           Wenn sie sich oder ihr Kind im oben beschriebenen Text erkannt haben, vereinbaren Sie einen Termin mit ihrem Haus- oder Kinderarzt. Erklären Sie ihm/ ihr was ihre Bedenken sind. Bitten Sie ihn oder sie um ein Rezept für eine logopädische Behandlung.

–           Wenn sie die Therapie zugesichert bekommen, vereinbaren Sie über unseren PatientInnenenservice einen Termin. Dort erklären wir Ihnen gerne alles weitere.