Pädysphagie

Beschreibung

Wenn das eigene Kind Probleme beim Essen oder Trinken hat, ist die Sorge um die gesunde Entwicklung schnell groß. Gerade bei Säuglingen wird durch die Nahrungsaufnahme auch jedes Mal ein enger Kontakt zwischen Angehörigen und Kind hergestellt. Gelingt das Stillen oder Füttern nicht, belastet dies die Beziehung zwischen Eltern und Kind und meist wird die Esssituation zu einer gestressten Belastungsprobe.

Pädyshagien oder auch kindliche Schluckstörungen treten häufig bei Frühgeborenen,  Kindern mit syndromalen Erkrankungen, Hirnschädigungen oder angeborenen Fehlbildungen auf. Durch die Sorge um die ausreichende Versorgung oder die Angst vor dem Verschlucken, entsteht oft auch eine Unsicherheit im Umgang mit dem Thema Essen.

Da das Thema Nahrungsaufnahme und Esssituation auch den Bereich der Fütterstörung betreffen, können diese gemeinsam mit pädiatrischen Dysphagien auftreten, sind aber von ihnen abzugrenzen. Eine ausführliche logopädische Anamnese und Diagnostik bei spezialisierten Therapeuten sind hier notwendig, um Sie und Ihr Kind bestmöglich zu unterstützen.

Symptome

Woran merken Sie, dass Ihr Kind an einer pädiatrischen Dysphagie leidet?

  • Ihr Kind hustet oder würgt häufig nach oder während der Nahrungsaufnahme
  • Abfall der Sauerstoffsättigung während des Trinkens
  • Ihr Kind erbricht sich oft während oder nach der Mahlzeit
  • Jede Mahlzeit dauert sehr lange, dabei nimmt Ihr Kind nur kleinste Mengen Nahrung auf
  • Schon nach kurzer Zeit wird Ihr Kind beim Essen müde und schläft ein

Therapie und Ziele

Zu Beginn wird gemeinsam mit den Angehörigen die bisherige Entwicklung und der Verlauf der Problematik besprochen. Hierfür ist es hilfreich, wenn Sie die zu Hause genutzten Utensilien (Geschirr, Becher, Flaschen, Besteck, andere Hilfsmittel) sowie das im Alltag genutzte Essen / Trinken mitbringen. Auch Videoaufnahmen von Ess- oder Trinksituationen können sehr hilfreich sein.

Während der Therapie wird gemeinsam mit den Angehörigen entsprechend der jeweiligen Symptome gearbeitet und in einer Eins-zu-Eins-Anleitung Übungen für zu Hause vermittelt. Die Mithilfe der Angehörigen ist somit ein ganz entscheidender Bestandteil zum Erreichen der Therapieziele.

Häufige Bestandteile der Therapie sind:

  • Optimierung der Essenssituation durch entsprechende Lagerung/Haltung/Sitzposition, unterstützende Stimulation bei der Nahrungsaufnahme, Hilfsmittel
  • Regulation der Sensibilität im Gesichts- und Mundbereich
  • Anbahnung oder Stärkung der benötigten Fähigkeiten entsprechend der natürlichen Saug-/ Kau-/ Schluckentwicklung
  • Beratung bei der Auswahl von Hilfsmittel-, Trink- und Nahrungsangeboten

Entsprechend der Bedürfnisse Ihres Kindes können natürlich auch andere Themen im Vordergrund der Therapie stehen.

Unser Tipp:

Rufen Sie, wenn Sie sich Sorgen machen, umgehend Ihren Kinderarzt / Ihre Kinderärztin an und schildern Sie die Situation und bitten um einen Termin. Wenn Sie den Termin vereinbart haben, rufen Sie bitte bei uns an. Wir können Ihnen dann einen Termin blocken. Beim Arzt bitten Sie um eine Verordnung (Rezept) zur Überweisung an die Logopädie.