Fütterstörungen

Hilfe! Mein Kind hat Probleme beim Essen oder Trinken! Mit solchen Ängsten werden wir häufiger konfrontiert. Frühkindliche Fütter- und Schluckstörungen treten häufiger auf als Sie denken. Eltern geraten hierbei schnell in Panik und diese Panik ist sehr gut nachvollziehbar. Viele Fragen sich: „An wen kann ich mich wenden, wenn mein Kind nicht richtig isst oder trinkt?“. Der Weg zum Logopäden scheint erstmal nicht logisch, denn in vielen Köpfen ist die Logopädin / der Logopäde ja nur die / der den Kindern beim Sprechen hilft. Weit gefehlt. Das Berufsbild der LogopädInnen ist deutlich vielseitiger. Unter anderem gehört auch der Fachbereich der Fütterstörungen.

Vorab: Liebe Eltern, es ist absolut verständlich, dass Sie sich Sorgen machen. Natürlich schwingt auch ein wenig Angst mit. Sie wissen sicherlich, dass wir in fast allen Praxen auch längere Wartelisten haben. Das melius-Prinzip sieht aber vor, dass wir akute Fälle priorisieren. Hierzu zählen neben der kindlichen Fütter- und Schluckstörung auch die Therapie nach einem Schlaganfall bei Erwachsenen. Hierbei werden Kinder mit einem vermeintlichen einfachen Sigmatismus (Lispeln) nach hinten priorisiert.

Daher kontaktieren Sie uns bitte sofort, sollte Ihr Kind die Nahrungsaufnahme verweigern. Wir setzen alles daran Ihr Kind so schnell wie möglich „dazwischenzuschieben“.

Warum eine frühzeitige Behandlung wichtig ist: Gibt es bereits im frühkindlichen Alter Probleme bei der Nahrungsaufnahme, kommt es später deutlich häufiger zu Essstörungen. Dieses begründet sich unter anderem darin, dass die Eltern die Nahrungsaufnahme erzwingen wollen und sich dieser Zwang bei den Kindern einbrennt und psychische Spuren hinterlassen können.

Therapie und Ziele

Selbstverständlich finden bei allen Störungsbildern, die Kinder betreffen, Elterngespräche statt. Im Falle der Pädysphagie und der Fütterstörungen spielt diese eine deutlich übergeordnete Rolle. Ein Großteil der Therapie ist eine Eins-zu-Eins-Anleitung gemeinsam mit dem Elternteil.

Die Nahrungsaufnahme sollte im Anschluss im Kreise der Familie zu Hause genau beobachtet und dokumentiert werden und sollte zur kommenden Therapie mitgebracht werden. Die Mithilfe der Eltern ist somit ein ganz entscheidender Bestandteil zum Erreichen der Therapieziele.

Unser Tipp

Rufen Sie, wenn Sie sich Sorgen machen umgehend Ihren Kinderarzt / Ihre Kinderärztin an und schildern Sie ihm / ihr die Situation und bitten um einen Termin. Wenn Sie den Termin vereinbart haben, rufen Sie bitte bei uns an. Wir können Ihnen dann einen Termin blocken. Beim Arzt bitten Sie bitte um eine Verordnung (Rezept) zur Überweisung an die Logopädie.