ADHS - Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung

Kinder mit der Diagnose ADHS werden von ihrem Umfeld als hyperaktive, unaufmerksam, manchmal auch aggressiv, impulsiv und verhaltensauffällig beschreiben. Auf der anderen Seite werden sie als kreativ, begeisterungsfähig, ideenreich und das sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben.

Die Abkürzung ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizits-Hyperaktivitätsstörung. Bei einer ADHS sind Exekutivfunktionen (Funktionen die uns helfen, die bewusste Kontrolle über unser handeln auszuüben) mangels Filterung oder Hemmung körpereigener und äußerer Reize eingeschränkt. Das hat wiederum einen entscheidenden Einfluss für den Aufmerksamkeitszustand.

Die Kernsymptomatik sind dabei Unaufmerksamkeit, motorischer Unruhe, mangelnde Selbstregulation und Impulsivität, deren Ausmaß nicht dem Alter und Entwicklungsstand sowie der Intelligenz des Betroffenen entspricht und zu Beeinträchtigungen in mehreren Lebensbereichen führt.

Das Merkmal der Hyperaktivität ist bei dem Kind vor allem eine hohe motorische Unruhe, die sich so äußert, dass das Kind nicht still sitzen kann.

Die Impulsivität bedeutet, dass das Kind seine eigenen Bedürfnisse nicht aufschieben kann und z.B. dem nächsten Handlungsimpuls folgt, ohne die Konsequenzen dabei zu berücksichtigen. Bestehen mehrere dieser merkmale über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten und situationsübergreifend spricht man von einer ADHS. Tatsächlich betroffen sind davon ca. 4,4% der Bevölkerung in Deutschland.

Man kann dabei auch zwischen 3 Subtypen unterscheiden:

  1. Vorwiegend unaufmerksam ADS,
  2. Vorwiegend hyperaktiv-impulsiv
  3. gemischter Subtyp.

Dabei kommt es zu einer fundierten fachärztlichen/psychologische Diagnostik. ADHS Kinder sind meistens schon als Säuglinge und Kleinkinder auffällig in Ihrem Verhalten. Von den Eltern werden sie als Schreibabys bezeichnet. Im Kindergarten zeigen sie eine erhöhte Unruhe in Situationen in den Ruhe verlangt ist, wie zum Beispiel dem gemeinsamen essen. In der Grundschule fällt es Ihnen durch Ihr impulsives Verhalten schwer sich an Regeln zu halten, wie zum Beispiel ruhig zu sitzen oder aufgaben zu Ende zu führen oder das Sie wenn Sie was sagen wollen sich mit Handzeichen melden sollen. Die Kinder beschreiben ihren Zustand als einen inneren Zustand von innerer Unruhe, der keine Entspannung findet.

Therapieinhalte:

  • Kognitives Training
  • Elterntraining
  • Entspannungsreisen
  • Selbstinstruktionstraining

Eventuell können auch graphomotorische Probleme und Koordinationsstörungen auftreten Sensorische integrationstherapie IntraActPlus

Gute Assessments:

  • Attentioner von Jacobs und Petermann
  • Marburger Konzentrationstraining
  • Alert-Programm
  • Marte Meo
  • TEA-CH
  • COSA
  • CO-OP
  • Betätigungsanalyse

Unsere Tipps:

  • Grenzen setzen
  • Stellen Sie klare Regeln auf
  • Seien Sie konsequent
  • Loben sie ihr Kind
  • Stärken Sie die Beziehung zu Ihrem Kind
  • Stehen Sie hinter Ihrem Kind
  • Fester Tagesablauf und Rituale
  • Erkennen Sie die Stärken bei Ihrem Kind
  • Auf die richtige Sprache achten
  • Konsequent auf negatives Verhalten reagieren
  • Geduld und Toleranz sind wichtig
  • Schalten Sie Störfaktoren aus
  • Ihr Kind soll beim Haushalt helfen (Tisch decken) – dies stärkt das Selbstbewusstsein
  • Gehen sie mit Ihrem Kind in den Wald und es soll die Augen zu machen und die Tiergeräusche benennen – Konzentration und Aufmerksamkeit fördern
  • Ihr Kind sollte ein eigenes Zimmer haben, in dem es nicht abgelenkt wird.
  • Legen Sie eine feste Uhrzeit fest zu der Ihr Kind seine Hausaufgaben machen sollte. – Tagesstruktur fördern
  • Gerades Sitzen fördert die Wachsamkeit des Kindes – Konzentrationsfähigkeit fördern
  • Reizüberflutung verhindern
  • Ihr kind sollte lernen Probleme alleine zu lösen. Dabei sollten Sie Ihr kind unterstützen.
  • Powern Sie Ihr Kind aus. Zum Beispiel durch Sportunterricht – Hyperaktivität reduzieren
  • Geben Sie Ihrem Kind gerechte Kritik – Kritikfähigkeit fördern
  • Ordnung fördern
  • seien sie selbst ein gutes Vorbild für ihr Kind
  • Arbeitsschritte beschreiben und verbalisieren- Organisation bei den Hausaufgaben fördern
  • Fördern sie Erfolgserlebnisse-Selbstvertrauen wird dadurch gefördert

Sie sollten ihr kind wertschätzen und ein offenes Ohr für es haben, wenn es sie braucht Lassen sie ihr Kind neues Sachen ausprobieren.-Selbstvertrauen fördern

Eine Therapieeinheit könnte folgendermaßen aussehen:

Julia hat ADHS und vergisst ihre Hausaufgaben zu machen. Die Lehrerin meint, dass sie die ganze zeit mit ihrem Stuhl hin und her wackelt. Zudem hat sie wenige Freunde und hat viele wutanfälle. . Deswegen möchte die Lehrerin, dass sie in unsere Ergotherapiepraxis geht. In der ersten Therapiestunde wird ein Begrüßungsritual mit Julia vereinbart und gemacht. Nachdem die Anamnese gemacht worden ist werden die regeln vereinbart.Die Ergotherapeutin bespricht mit ihr wie die Therapiestunde konkret aussieht( überblick über die stunde) Anschließend wird eine Zentrierungsübung gemacht. Dies hilft ihr sich zu beruhigen und sich auf die nächste Aufgabe gut zu konzentrieren.

Nun bastelt Julia mit ihrer Ergotherapeutin einen Wutball. Julia bespricht mit hilfe von den ADHS karten welche Arbeitsschritte sie machen muss. Dabei fällt es Julia schwer die arbeitsschritte zu benennen und richtig zuzuordnen. Das sie in diesem Bereich Probleme hat unterstützt die Ergotherapeutin dabei wertschätzend.(Trainingphase) Dieser Wutbälle helfen ihr dabei ihre Konzentration zu fördern und sie helfen ihr dabei ihre Wut an dem Ball auszulassen indem der Ball an die Wand geworfen wird. Anschließend muss Julia ihr Handeln in der Therapiestunde bewerten mithilfe eines Arbeitsblattes und die Therapeutin verbessert sie, wenn Julia sich falsch interpretieren würde. Nun darf Julia einen Smiley ausmalen da sie sich in der Therapiestunde sehr viel konzentriert mitgearbeitet hat. Am Ende der Therapiestunde darf Julia sich ein Spiel aussuchen, das sie mit der Ergotherapie spielen möchte.